Welche Risiken gibt es beim Barfuß laufen?


Lesezeit:

5min

Was erfährst du:

  • Warum Barfuß laufen nicht immer gesund ist!

 



Seit 2014 Barfüßigkeit kann ich ja mal die Katze aus dem Sack lassen.

  • Trage ich ab und zu Schuhe?
  • Welche Gefahren lauern auf nackte Zehen?
  • Liegt nirgends Glas?
  • Was ist im Winter?

Ich probiere ja viel aus und gehe auch gern mal an meine Grenzen - und von diesen Grenzen möchte ich mal kurz berichten. (Ich habe nicht zu jeder Story ein Foto geschossen, da es manchmal einfach nicht ging...).


Barfuß laufen im Winter


Als ich mit dem Barfußlaufen angefangen habe, war es tatsächlich Winter und ich fing an im Schnee zu laufen. Ich wollte wissen, wie es sich anfühlt und ob die Zehen drunter leiden, werde ich krank und friere ich schneller.

Anfangs bin ich mit dem Rad und Neopren-Schuhen Rad gefahren, habe diese dann beim Fahrrad ausgezogen und bin dann los gelaufen. So habe ich größtenteils den Winter 2014/15 verbracht. Als es dann wärmer wurde, hab ich einfach die Schuhe weg gelassen.

 

Dann kam der Winter 2015/16 - welcher nicht so reich an Schnee war, aber es war teils recht frisch. Über das Jahr bin ich auch Barfuß Rad gefahren, mit den ein oder anderen Blessuren (dazu später mehr). Die Schuhe habe demnach auch im Winter weg gelassen und meine Zehen haben mit dem Windchill-Effekt Bekanntschaft gemacht.

 

Der Effekt, welcher auch Windfösteln oder Windkühle genannt, folgender maßen erklären:

Durch die Windgeschwindigkeit verändert sich die gemessene Lufttemperatur an der Oberflächentemperatur und zwar geht diese nach unten. Zum Beispiel haben wir eine Außentemperatur von 0° und fahren mit dem Rad 20km/h. Durch die Windgeschwindigkeit erreichen wir eine Temperatur von -5,2°.

 

Genau das ist meinen Füßen im Winter 2015/2016 widerfahren. Ich war laufen und bin vielleicht 10-15min danach mit dem Rad heimgefahren. Anfänglich war es frisch - als würde man im Schnee laufen, dann fing es an unangenehm zu ziehen und zu stechen, dann war alles ruhig - meine Gedanken waren - mein Körper passt sich super an! Ich habe super Zehen! Abgehärtet ohne Ende! Unverwundbar! ...

 

Als ich dann daheim angekommen war, sahen meine mittleren drei Zehen beider Füße sehr blass aus und ich konnte sie nicht anheben. Da wurde ich etwas nervös. Ich habe sie dann in der Badewanne mit kaltem Wasser angefangen aufzutauen... . Dennoch konnte ich die Zehen links weiterhin nicht anheben. Also Socken an und abwarten. Am nächsten Morgen waren die Zwischenräume der Zehen in zwischen blau geworden und anheben war noch immer nicht drin. Rechts ging es langsam, links wollten die Zehen nicht.

 

Was tat ich? Ich schmierte meine Füße großzügig mit Kokosöl ein und zog seit langem dicke Socken an. Auf gut Deutsch - ich hatte keinen Plan, was da unten an meinen Zehen los war. Nach 2-3 Tagen hatte sich der rechte Fuß etwas erholt, links wurden die blauen 3 Zehen nun dunkler - was mich dann dazu brachte, einen befreundeten Arzt aufzusuchen.

 

Dieser schaute sich dann die Zehen an und meinte, dass noch keine Nekrose stattgefunden hat und es scheinbar auch zu keiner kommen wird. Es dauert aber etwas an Zeit, bis sie sich erholt haben. Die Zeit kann ich euch nennen - 6 Wochen. 

 

Ein paar Details gefällig?

Als erstes veränderte sich die dunkle Blaufärbung in ein helles Weiß und die Zehen häuteten sich. Und nicht nur einmal, sondern mehrere male. Nach 3 Wochen war wieder Gefühl in den Zehen angekommen. Ich habe immer wieder Fußbäder gemacht und Zehenübungen durchgeführt.

Nach knapp 6 Wochen waren meine Zehen wieder vollkommen da.

 

Fazit: Im Winter fahre ich. insofern ich nasse Füße habe, mit Barfußschuhe Fahrrad.  


Kann man barfuß Fahrrad fahren?


Wie oben geschrieben, fahre ich im Winter wegen Gefahr der Erfrierung mit Barfußschuhe. Allerdings greife ich etwas vor, wenn ich jetzt schreibe, dass ich seit dem 20.03.16 zu 95% mit Schuhen Rad fahre. Warum das Datum?

 

Ich bin Barfuß das ein oder andere mal von der Pedale abgerutscht und ua. mit dem rechten großen Zeh in die vorderen Speichen gekommen (die Speichen waren locker, daher gab es nur ein paar Schrammen) und am 19.03.16 bin ich so abgerutscht, dass ich mit dem linken Fuß einmal mit den Zehen senkrecht in den Asphalt eingetaucht bin und mir den kleinen Zeh (quasi) zermatscht habe - gebrochen und recht viel vom Fleisch abgehauen... . Mehr Details erspare ich euch. 

 

Fazit: Wenn ich es eilig habe, ziehe ich Barfußschuhe an (Lunas oder Vivos).



Wie reagiert die Gesellschaft auf Barfüßigkeit?


Das ist tatsächlich ein Thema für sich. Angefangen bei Hochzeiten, Reaktionen der Verwandtschaft bis hin zu sozialen Normen, welche mehr durch Oberflächlichkeiten geprägt sind als durch Neugier für "anderes" und evtl. "neues" und wie ich damit umgehe.

 

Barfuß unterwegs sein ist schon mit dem einen oder anderen Blick etwas besonderes. Als ich im Raum Leipzig damit angefangen habe, schauten die Leute und teils kamen Reaktionen wie: "ist das nicht kalt", "das haben wir früher auch immer gemacht" (von einer älteren Person), "zieh dir Schuhe an", "das soll ja gesund sein" ... .

 

Mit dem ein oder anderen bin ich ins Gespräch gekommen. Die meisten Bedanken sind tatsächlich, ob die Füße kalt werden. Ein Mann in München hat sie sogar angefasst. 

 

Wenn man auf dem Boden ist (und nicht Rad fährt) und sich bewegt, ob Winter oder eine andere Jahreszeit, dann ist mein subjektives Gefühl nicht kalt. Durch die Aktivität der Muskulatur entsteht mit unter Wärme.Vorausgesetzt man bewegt sich - und das ist auch der Fall, wenn man im Schnee laufen geht. Aktivität. Ich hatte mal ein Gespräch mit einem jungen Mann, welcher mit Winterstiefeln vor mir stand und meinte, er habe schon mit den Schuhen kalte Füße.

 

Darauf hin meinte ich, er solle mal die Zehen bewegen und den Fuß im Stiefel bewegen. Das ging laut seiner Aussage nicht, da er 3 Lagen Strümpfe an hatte und der Stiefel dadurch etwas "eng" sitzt.. Ich denke, du weißt worauf ich hinaus möchte.

 

Es wäre aber gelogen, wenn ich jetzt schreiben würde das die Füße immer warm sind und alles in Ordnung ist. Eine Gewisse Anpassung an niedrige Temperaturen bzgl. der tolerierten Kälte ist auch ein Grund, warum ich nicht so schnell "kalte" Füße bekomme.

 

VERWANDSCHAFT

Als ich das erste mal bei meinem Vater Barfuß in Berlin aufgetaucht bin, war er natürlich skeptisch und wenn wir zu meinen Großeltern fuhren, "musste" ich anfänglich noch Schuhe anziehen. Letztendlich bin ich barfuß gefahren und meine Großeltern meinten "sie müssen sich erstmal daran gewöhnen".

 

Das war es auch schon. Ähnlich bei meinen anderen Großeltern und bei meiner Mutter. Wenn ihr auf wenig Verständnis trefft, hofft auf eine Anpassung der Gewohnheiten, dass ihr womöglich 26 Jahre (in meinem Fall) mit Schuhen daheim aufgetaucht seid.

 

GESELLSCHAFTLICHE FEIERLICHKEITEN

Man muss Regeln einfach mal brechen ;) - als Marie und ich zu einer Hochzeit waren, hatte ich leider noch keine Barfußschuhe passend zum Anzug. Daher solche spitz zu laufende Schuhe angezogen. Sehr unbequem (aus meiner Sicht, wenn der Fuß mit der Zeit vorn immer breiter wird).

 

Marie hatte hochhackige Schuhe an und ist, bevor das Hochzeitspaar eingetroffen ist, auf Grund ihrer kleinen Unterstützungsfläche unter der Ferse im Schlamm versunken und zog die Schuhe aus. Auf gut Deutsch - meine Freundin stand barfuß vor dem Hochzeitspaar und keinen hat es gejuckt. Dafür habe ich dann mein Sakko vor dem Bräutigam ausgezogen - angeblich ein Fauxpas.

 

SOZIALE NORMEN & REGELN

Wenn es beruflich Gründe gibt, wie Sicherheit oder Hygiene, welche ein bestimmtes Schuhwerk vorschreiben, kann ich das vollkommen nachvollziehen und bin auch bis zu einem gewissen Grad verständnisvoll. Allerdings bin ich ehrlich - außer Barfußschuhe wird mein Fuß nichts weiter kleiden. Zum Glück gibt es inzwischen sehr gute Barfußschuhe, welche zu jeder Alltagssituation passen.

 

FAZIT: Gewohnheiten gehören bei mir zur Kategorie "Normopathie" - nur weil man es immer so macht, muss es nicht gut sein. Daher - engste Freunde und Verwandten gewöhnen sich mit der Zeit an Barfüßigkeit - und wenn nicht... - um gib dich mit Menschen, die dich positiv stimmen, ... (das ist ein Beitrag für sich).

Wenn du arbeitstechnisch auf Schuhe angewiesen bist, sprich mit deinem Chef (insofern das überhaupt notwendig ist).



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Carsten Wölffling

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