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10min
Was erfährst du:
- Woraus besteht der Mund?
- Woraus besteht Speichel?
- Welche Rolle spielt die Zunge?
- Warum ist es wichtig den Mund gesund zu halten?
Die erste Etappe, was das Essen passieren muss, ist dein Mund. Ein paar Hürden sind bereits dort eingebaut und tatsächlich hat die Gesundheit deines Mundes direkten Einfluss auf deine Gesundheit.
Auch die Dauer des Kauen und des Einspeicheln spielt eine essentielle Rolle für deine Verdauung. Isst du in hasst & hast du eine schlechte Mundhygiene, leidet deine weitere Verdauung und deine Gesundheit darunter. Das Gute - du kannst etwas tun!
Woraus besteht der Mund?
Dein Mund besteht aus:
- der von den Lippen umschlossenen Mundspalte,
- dem Mundvorhof und der
- Mundhöhle, welche neben dem
-
- Mundboden,
- der Zunge und
- dem Gaumen auch
- die Zähne enthält.
Die Hauptfunktion des Mundes ist die
- Aufnahme,
- Zerkleinerung und Verdauung der Nahrung.
Essentiell für das Zerkleinern von Nahrung sind deine Zähne. Mit den Weißheitszähnen haben wir (wenn schon oder noch alle da sind) 32 Stück.
Diese sind mit einem Zahnschmelz umgeben. Der Zahnschmelz ist die härteste Substanz des menschlichen Körpers und wird von schmelzbildenden Zellen, den Adamantoblasten gebildet.
Er besteht zu 95 Prozent aus Hydroxylapatit und beinhaltet als Hauptanteile Calcium und Phosphat. Ist diese Verbindung gestört, kommt es zu Karies (aufweichen des Zahnschmelzes). Nimmst du auch zu wenig Calcium und Phosphat über die Ernährung auf, kann es auch deine Zähne betreffen.
Die Zähne sind verankert im Kieferknochen und durch das Kauen stimulieren wir den Knochenauf- & Abbau. Fraglich, ob ständig weiche Nahrung, Suppe & Smoothies die Zähne zusätzlich im Kiefer verankern. Es spricht nichts mal gegen einen Smoothie oder Suppe, aber Zähne sind zum Abbeißen da und zum zermahlen von Nahrung. Wäre es anders, hätte die Evolution uns vielleicht das Zähneputzen erspart und diese durch Selektion aussortiert.
Woraus besteht der Speichel?
Dein Speichel wird von verschiedenen Speicheldrüsen produziert, vor allem von den paarigen Ohrspeicheldrüsen, Unterkieferspeicheldrüsen und Unterzungenspeicheldrüsen. Im Mund beginnt auch die Kohlenhydratverdauung durch die im Speichel enthaltene Amylase.
Amylase ist ein Verdauungsenzym, welches Stärke hilft zu verdauen. Durch die Evolution & Selektion hat sich die Anzahl des AMY1A-Gens erhöht. Ein Gen, welches das Enzym Amylase kodiert. Affen haben 1-2 Kopien von diesem gen im Genom. Wir Menschen 15 und mehr.
Es hat also eine evolutionäre Bewandtnis, Kohlenhydrate bereits im Mund vor zu verdauen.Die Anzahl des Gens schwankt von Mensch zu Mensch. Japaner haben zum Beispiel mehr AMY1A Gene als Inuits. Erklärbar, wenn man sich die Gegend anschaut und woran sie sich angepasst haben.
Eines kannst du dir hier schon einmal merken:
- Nur halb gekaut ist nur halb verdaut. Nimm dir Zeit für dein Essen und kaufe gründlich. Dein Verdauungsapparat wird es die danken!
Welche Rolle spielt die Zunge bei der Verdauung?
Die Nase ist natürlich auch beteiligt beim Geschmack – aber wir konzentrieren und jetzt auf die Zunge. Deine Zunge ist das beweglichste Muskelorgan in deinem Körper.
Vier innere Muskeln & vier äußere Muskeln steuern diese. Der "Lappen" ist für Sprachbildung & Transport von Nahrung von wichtiger Bedeutung und besonders empfindsam (selbst wenn du nur ein Haar im Mund hast, ist das in meinen Augen Wahnsinn, was die Zunge leisten kann!).
Deine Zunge erkennt Temperatur von Speisen und säubert die Zähne. Babys strecken die steife Zunge der Brustwarze der Mutter entgegen, wenn sie satt sind bzw. suchen sie, wenn hunger. Eine herausgesteckte Zunge ist evolutionär ein klares Zeichen für Abweisung.
Die Geschmackssinneszellen befinden sich in den Geschmacksknospen - Pro Geschmacksknospe 50-100 Sinneszellen.
Man unterscheidet zwischen 3 Arten der Knospen:
- Pilz-, Blätter & Wallpapillen
- Fadenpapillen haben eher taktile Aufgaben der Zunge (also Berührungen wahrnehmen)
Wie dir vielleicht bekannt ist, haben wir auf der Zunge 5 Geschmacksorten:
- Sauer,
- salzig,
- bitter,
- süß &
- unami
Spannend ist, dass unser Genom 25 funktionelle Gene für Bitter codiert aber nur 3 für süß und unami codieren. Bitter ist also als eine Abwehrhaltung als Schutz vor Giften zu sehen. Diese können wir für unsere Gesundheit nutzen (Bitterstoffe förder auch die Verdauung) und gleichzeitig schützen vor Vergiftungen.
Warum ist es wichtig den Mund gesund zu halten?
Es gibt signifikante Untersuchungen, welche zeigen, dass Bakterien, die eine Parodontitis verursachen können, über die entzündete Zahnfleischtaschen in die Blutbahn gelangen und dort dann Schäden an den Gefäßwänden verursachen.
Dies provoziert eine Entzündung und im Nachgang Arteriosklerose. Wenn solch ein Plaque löst, ist die Endstation eine Kapillare in den Extremitäten (vorwiegend der Beinen), das Herz (Herzinfarkt) oder Hirn (Schlaganfall).
Ursachen für Parodontitis:
- Mangelnde Mundhygiene - auf einem sauberen Zahn lagern sich in kurzer Zeit Speichelbestandteile ab, die anschließend bakteriell besiedelt werden. Wird diese "Plaque" nicht regelmäßig entfernt kommt es zu Karies und Parodontitis.
- Zahnstein – der Körper "wehrt" sich gegen Krankheitserreger, indem diese mit Kalk (in diesem Fall aus dem Speichel) umschlossen werden. Es bildet sich Zahnstein, dessen zerklüftete Oberfläche selbst wieder neue Lebensräume für Bakterien bietet. Auf dieser rauen Oberfläche breiten sich die Bakterien besonders schnell aus.
- Hormonelle Umstellungen - eine erhöhte Empfindlichkeit des Zahnfleisches (z.B. in der Schwangerschaft) führt manchmal zur Zurückhaltung bei Mundhygienemaßnahmen.
- Rauchen - Rauchen begünstigt Parodontitis, da das im Tabakrauch enthaltene Nikotin die Durchblutung des Zahnfleisches herabsetzt. Dadurch gelangen Immunzellen dort nur noch eingeschränkt hin, das körpereigene Abwehrsystem kann die Bakterien nicht in Schach halten. Rund 70 Prozent der Menschen, die an einer Parodontitis erkranken, sind Raucher.
- Stoffwechselerkrankungen - Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus oder Rheumatoide Arthritis begünstigen die Entstehung einer Parodontitis.
Du blutest beim Zähneputzen bzw. hast Zahnfleischbluten? Abklären lassen und mit den Tipps im Alltag aktiv angehen!
Wie du deinen Mund gesund hältst.
Ölziehen
- nimm einen Teelöffel Sonnenblumen-, Sesam oder Kokosöl vor dem Zähneputzen in den Mund und spüle ihn ordentlich. 2 bis 20 Minuten sollten es auf alle Fälle sein!
Mundspülungen
- spezielle Öle mit zusätzlichen Essenzen (Ingwer, Minze) können die Gesundheit deines Mundes zusätzlich unterstützen!
Zungenschaben
- zu meiner persönlichen Morgenroutine im Bereich Mundhygiene gehört ach der Zungenschaber. Es funktioniert aber auch ein einfacher kleiner Löffel. Die Zunge damit ein paar mal abschaben und dann Zähneputzen
Die richtige Zahnpasta für einen gesunden Mund.
- Teste verschiedene Zahnpasta durch und schaue, was dir gut tut. Selber nute ich oft selber gemachte Zahnpasta (Kokosöl + Kurkumapulva oder Aktivkohle). Besonders, wenn man vielleicht auch Verpackungsmüll achten möchte, gibt es da sehr gute Alternativen.
- Hier findest du eine Anleitung für Zahnpasta von mir
Was für eine Zahnbürste soll ich für einen gesunden Mund nutzen?
- wechsel am Besten alle zwei Monate deine Zahnbürste
- die weinigsten spülen ihre Zahnbürste vor dem Gebrauch heiß ab
- elektrische Zahnbürsten mit Ultraschall reinigen besonders effektiv
Iss fermentierte Lebensmittel für einen gesunden Mund
- Untersuchungen bestätigen die entzündungshemmende Wirkung von Lactobazillus Reuteri bei Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) & Parodontitis
- Kimchi, Wasserkefir & Co sind auch aus Sicht der Mundhygiene sehr zu empfehlen! (kommt noch mehr zu dem Thema)
- Einen Einblick erhälst du bereits schon einmal hier
Wie du einen gesunden Mund bekommst: Zusammenfassung.
- die Zunge ist das beweglichste Muskelorgan in deinem Körper
- der Zahnschmelz ist das härteste Material im Körper
- der Speichel enthält Amylase, ein Enzym, was die Kohlenhydrate bereits im Mund beginnt zu verdauen
- Gegenüber Affen haben wir mehr als fast 10mal so viele genetische Codes, welche das Enzym Amylase codieren
- den Geschmack "bitter" wahrzunehmen ist ein Schutzmechanismus des Körpers
- Parodontitis und deren Bakterien können, wenn sie in den Körper geraten, Gefäßschäden verursachen
- mit Hilfe einer entspannten Zahnhygiene-Routine kannst du viel Gutes für deine Mundgesundheit (und deine Gefäße) tun
QUELLEN
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Dein Coach Carsten Wölffling von Functional Basics &
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