Musst du deine Ernährung tracken?
Lesezeit:
5min
Was erfährst du:
- Wie ich aus Lebensmittelkosten Fixkosten gemacht habe.
- Macht das Tracken von seiner Ernährung sinn?
Als ich meine Ernährung noch getrackt habe...
Wenn ich dir jetzt erzähle, dass ich während meines Studiums alles was ich gegessen & getrunken habe abgewogen & getrackt habe, mich super gefühlt habe, wenn es auf das Gramm genau hin gehauen hat und total mies drauf war, wenn es nicht nach Plan lief.
Als ich 16 war, habe ich meinen ersten Ernährungsplan erhalten.
Das Ziel: Muskelaufbau.
Seit dem Zeitpunkt habe ich mit der Ernährung in der Theorie und Praxis zu tun. Seit dem Zeitpunkt habe ich alles angefangen zu kalkulieren....
Die Anfänge des Trackings
Als ich noch daheim gewohnt habe, war es natürlich nicht so einfach sich nach seinem eigenen Plan zu ernähren.
Da hatte ich mir schon eine Exceltabelle angelegt, welche mir Nährwerte von Pute, Nudeln (ja, damals gab es oldschool Weizen-Nudeln) & Co kalkulierte.
In der Bundeswehr war es dann schwieriger - aber die Devise einfach mehr essen (8-10 Brötchen), Haferflocken früh 5:00 geschreddert und getrunken zur Freude meiner Kameraden.
Dann bin ich zum Studium - allein - ein Zimmer im Wohnheim - ein Herd mit 4 Platten - das Paradies auf Erden für jeden Studenten und jemand der endlich für sich einkaufen konnte...
Das Studium und die Kalkulation der Preise
Damals mit mehr, mal weniger in der Tasche war Essen ein Kostenpunkt. Ich habe also jegliche Supermärkte und Discounter besucht und mir alle Preise von meinen "Top 10" Lebensmitteln notiert (und Alkohol stand seit dem Beginn des Training nie mehr auf der Einkaufsliste).
Welche waren das?
Fällt dir was auf beim Lesen? Kein Gemüse! KEIN GEMÜSE!
Tatsächlich habe ich das am Anfang komplett weg gelassen und mit Vitamintabletten (die Sprudeltabletten) und anderen Zeug aus den Reformhäusernkompensiert.
Nichts ahnend bzgl. Ballaststoffe, Mikronährstoffe etc.. Warum habe ich es weg gelassen - kostet zu viel Geld. Es gab Tage, da bin ich auf 7€ gekommen und habe im Schnitt 5000-6000kcal verzehrt.
Das ging - ob das heute noch geht bei den sich veränderten Preisen, weiß ich nicht und ist es auch keines Testes wert.
Meine Exceltabelle wurde also ergänzt mit einer Spalte "Kosten" - sodass ich bei jeder Kalkulation wusste, wie viel ich an dem Tag ausgebe - als Student essentiell. Alles was ich damals verdient habe, habe ich in Ausbildungen gesteckt oder in Bücher. So wusste ich im Vorfeld, dass ich kalkuliert 5-7€ am Tag ausgebe - mal 30/31 Tage - sind 150-210€ oder bisschen mehr. Also Ernährung gehörte zu meinen Fixkosten, so wie Miete, Internet, Versicherungen etc.
Tatsächlich freut sich da die Psyche, wenn du eine Monatskalkulation aufstellt und du nach Hause fährst und dein Plan nicht funktioniert, weil du das Essen "musste" was auf dem Tisch landet. Da ist man richtig gut gelaunt!
täglich Brot: das Rechnen
Tatsächlich finde ich den Ausspruch "dein tägliches Brot" auf meinem heutigen Lebensstil recht verwirrend... .
Je mehr ich mich in das Thema der Ernährung eingefuchst habe, biochemisch, Lebensmittelkunde, Mikronährstoffe hier und da, wurde meine Tabelle immer größer und größer und ist ein komplettes Auswertungsprogramm daraus geworden (welches ich heute für meine Auswertungen nutze) - egal ob ich Vitamin A oder das Verhältnis von Omega 3 zu 6 Wissen möchte - seit 2005 schreibe ich an einer Exceltabelle, habe bereits 1000de Datensätze eingeben - das hinterlässt Spuren!
Ist es dadurch leichter für mich leichter geworden - NEIN - da man nun nicht mehr auf Eiweiß, Kohlenhydrate und Fette schaut, sondern zeitgleich das komplette Aminosäurespektrum im Überblick hat. UND WEHE ES KOMMT ETWAS ZU KURZ... .
und dann kam artgerecht...
2012 habe ich durch meine Freundin Marie mich angefangen mit Paleo zu beschäftigen und sehr viele Rezepte aus vielen, vielen Büchern durch kalkuliert die Gesundheit & weiteres predigen. Wenn ich 10 Eier auf einmal Esse habe ich kein tolles Omega 3 zu 6 Verhältnis.
Wenn ich Weizenmehl mit Nussmehl austausche, was passiert unter der Hitze mit den Fettsäuren, wie verändert sich die Energieaufnahme, die Nährstoffzusammensetzung und, und ,und.
Wenn ich mich Abwechslungsreich von Gemüse, Gemüse, Gemüse, Obst, qualitativ hochwertiges Tier in Maßen, Fette in Form von Nüssen, Samen, sicheren Ölen ernähre - dann brauche ich keine Angst haben vor einem Mangel und man kann sich das kalkulieren sparen. Für Auswertungen in der Beratung nutze ich es, um eine Ist-Situation zu erhalten um die nächsten Schritte individuell an zu passen.
Selber ertappe ich mich vielleicht einmal im Monat, wo ich mal über meine persönlichen Daten schaue - aber auch nur weil gerade ein neue Mikronährstoff Hipp ist oder sich die körperliche Zielstellung verändert hat.
Ist Tracking sinnvoll?
Wenn du Biochemiker bist, dann kannst du sehr gern dir jeden Nährwert aus Nährwerttabellen ausrechnen. Du möchtest Abnehmen und hast das Gefühl du isst zu viel (oder zu wenig) - dann tracke deine Mahlzeiten, schreibe ein Protokoll, aber versteife dich nicht an theoretischen Werten.
Ich persönlich schule allen, dass sie NICHT tracken müssen - da Hunger, Durst, Verdauung, Nährstoffaufnahme der Körper entscheidet - nicht deine Fitnessapp. Ich muss den Körper nur interpretieren lernen.
Zumal mir nicht bekannt ist, das jemand aus einem Naturvolk seine Nahrung kalkuliert. Das ist wahrscheinlich so ein "ich-muss-optisch-toll-ausschauen" Ding. Das hat aber wenig mit Ernährung zu tun sondern mit der Psyche und unseren Leitbildern... .
EIN KLEINER EINBLICK IN DIE HEUTIGE VIELFALT DER AUSWERTUNG
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Bis bald & lebe natürlich gesund!
Dein Coach für artgerechte Gesundheit & Performance, Carsten
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